Unsere Messeveranstaltungen 2016

Buchmesse Leipzig: Es ist angerichtet!

Sie finden uns während der Buchmesse im Specks Hof, im Wörtersee sowie auf dem Messegelände, wo wir in der Halle 5 am Stand G114 unseren Verlag mit neuen Büchern präsentieren. Weiterhin unterstützen wir mit Büchertischen Veranstaltungen im Ringcafé, in der Leipziger Universitätsbibliothek, im Schaupiel Leipzig (Flutch!), in der Moritzbastei (L3 - Lange Leipziger Lesenacht), im Landgericht, im Ariowitsch-Haus, in der Deutschen Bücherei und im Deutschen Literaturinstitut.

 

Kurt Wolff Preisträger zu Gast -

Der legendäre Kurt Wolff Abend in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Specks Hof Schuhmachergäßchen 4, 04109 Leipzig

Freitag, 18.03.2016, 20:00 Uhr

 

Die Kurt Wolff Stiftung präsentiert ihre diesjährigen Preisträger, den Christoph Links Verlag und den Verlag Vorwerk 8.

Mitwirkende: Julia Gerlach, Reinald Gußmann, Christoph Links. Moderation: Britta Jürgs

 

Eintritt frei. Leider sind Reservierungen nicht möglich.

 

 

 

 

Thomas Glavinic (2015, Wien), Foto: Gaby Gerster
Thomas Glavinic (2015, Wien), Foto: Gaby Gerster

 

Unser S. Fischer-Abend im Specks Hof

Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Specks Hof

Schuhmachergäßchen 4, 04109 Leipzig

Sonnabend, 19.03.2016, 20:00 Uhr

 

Thomas Glavinic liest

aus seinem Roman "Der Jonas-Komplex"

Moderation: Oliver Vogel (Programmleiter für deutschsprachige Literatur bei S. Fischer)

Eintritt frei. Leider sind Reservierungen nicht möglich.

 

Die Summe eines Jahres, der Querschnitt eines Lebens, das Abenteuer der Liebe. - Ein Jahr im Leben eines Wiener Schriftstellers, zwischen Drogen, Alkohol und Frauen. Ein Abenteuer, das Jonas und seine große Liebe Marie bis zum Südpol führen soll. Und ein dreizehnjähriger Junge, der leidenschaftlich Schach spielt, um seinem Alltag zu entfliehen. Dazu Nebenfiguren wie aus einem Tarantino-Film: Ein Anwalt der Hells Angels, ein WingTsun-Großmeister und eine Mörderin, die die Leichen ihrer Liebhaber mit einer Kettensäge zerlegt. Die wirkliche Welt trifft auf die Sehnsucht nach einem anderen Leben. Und Thomas Glavinic gelingt das große Kunststück, all das in einen mitreißenden Roman über die entscheidenden Fragen zu verwandeln: Wer will ich sein? Und habe ich den Mut, die richtigen Entscheidungen dafür zu treffen?

 

Thomas Glavinic wurde 1972 in Graz geboren. Sein erster Roman ›Carl Haffners Liebe zum Unentschieden‹ erschien 1998. Danach folgten u.a. die Romane ›Der Kameramörder‹, der mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet wurde, ›Wie man leben soll‹ und ›Die Arbeit der Nacht‹. ›Das bin doch ich‹ stand 2007 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschien der Roman ›Das größere Wunder‹. Zahlreiche seiner Romane wurden für die Bühne adaptiert und verfilmt. Seine Werke sind in 20 Sprachen übersetzt. Thomas Glavinic lebt in Wien und Rom.

Unsere Autoren auf der Buchmesse: Thomas Böhme, Carl-Christian Elze, Clemens Meyer, Claudius Nießen, Kerstin Preiwuß, Ulrike Almut Sandig, Elmar Schenkel, die Tippgemeinschaft

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Vulkane, Hünengräber, Messetürme - Über ein Buch voller Leipzig-Visionen

Leipziger Messeturm (Entwurf 1920) - Warum nicht?
Leipziger Messeturm (Entwurf 1920) - Warum nicht?

"Leipzig-Visionen Gestern und Heute in Science Fiction und Städtebau-Phantasien" heißt das Buch, welches wir heute empfehlen möchten. Ein langer Titel, eine verrückte Einbandillustration und 534 Seiten voller Entdeckungen.

Eine Besprechung von Elmar Schenkel:

Das andere Leipzig gibt es immer: es ist das virtuelle, nicht-gebaute, nur erträumte und gedachte, manchmal auch erfürchtete Leipzig. Eine unsichtbare Stadt und doch ein Generator von Ideen und Bildern davon, wie es hätte sein können oder wie es einst gewesen sein könnte. Der bildreiche Band mit dem schrägen Coverbild (künstliche Welten vor dem Augusteum) lädt ein zu einer ausschweifenden Wanderung durch die Visionen, die man sich über das zukünftige Leipzig seit dem frühen 19. Jahrhundert machte. Ausgangspunkt ist der Traum eines C.D. am Osterheiligabend 1836, der sich Leipzig hundert Jahre später vorstellt. Er sieht eine Feenwelt der Zukunft, in der Reudnitz kein Dorf mehr, sondern Stadtteil geworden ist, er weiß von zwei Kriegen, aber auch von Classic Open und sieht auf der Ebene namens „1813“ ein Hünengrab erstehen, das länger als die Pyramiden dauern werde. Max Bunge (bekannt als Hans Reimann) träumt von Ballspielen im Leipzig der Zukunft, in denen man nach dem Sieg die Bälle essen kann. Bauten wie der Messeturm mit seinen babylonischen Erinnerungen oder das gigantische Messegebäude über dem Schwanenteich sind glücklicherweise nicht realisiert worden, ebenso wenig wie die Olympischen Spiele, mit denen sich neuere Beiträge beschäftigen. Sebastian Ringel sieht in Leipzig eine surreale Mathematik am Werk: „Es zählt das Jahr 2030. Die Zeit verging wie im Fluge. Zweitausend Jahre wird Leipzig alt. Erst 1965 hatte die Pleißemetropole ihren achthundertsten Geburtstag gefeiert, 2015 bereits den tausendsten. Und nun, im Jahre 2030, steht schon das zweitausendste Jubiläum an?“ Grundlage ist ein bislang geheim gehaltenes Dokument des Vatikan, das Leipzig im Jahre 30 als römische Strafkolonie erwähnt. Mir persönlich gefallen am besten die Spekulationen und Fantasien um den Scherbelberg im Rosenthal, der bekanntlich ein Müllberg war. An heißen Tagen stank er, man vermutete einen Vulkan in ihm, man machte ihn zum Ausflugsziel – zumindest auf den zahlreichen Postkarten um 1900, die dem Band beigegeben sind und zeigen, dass man auch in den alten Zeiten verdammt viel Spaß hatte und viel Selbstironie vertrug. Lene Voigt, die große, träumte in ihrer Jugend von Leipzig als Seestadt: „Wenn mir ärscht Seeschtadt sin…“ Da wurde sie verhohnepipelt. Später schrieb sie etwas, was für viele Denker des Andersseins gilt: Doch heite endlich gann / ich schtill mich frein: Gloobt feste an was dran, dann trifft’s ooch ein! /  Elmar Schenkel

 

Leipzig-Visionen Gestern und Heute in Science Fiction und Städtebau-Phantasien,

hg. vom Freundeskreis Science Fiction e.V. / Zossen: Edition SOLAR-X 2015, 534 S., gebunden, € 29.90. /

Zu erwerben bei uns im Specks Hof und im Wörtersee!

 

Elmar Schenkel: Mein Jahr hinter den Wäldern / ab 16.3.2016 im Buchhandel

weitere Neuigkeiten, Termine und Besprechungen hier

 

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Februar-Lesungen unserer Autoren

Neuauflage im Frühjahr: Der Bestseller von Dieter Zimmer.
Neuauflage im Frühjahr: Der Bestseller von Dieter Zimmer.
Donnerstag / 18.02.2016 / 19:00 Uhr /
Leipziger Stadtbibliothek /Wilhelm-Leuschner-Platz 10/11/ Leipzig
Dieter Zimmer, TV-Journalist und Buchautor, berichtet über die Geschichte seines Leipzig-Romans "Für´n Groschen Brause" und seines ZDF-Films "Mein Leipzig - lob ich’s mir?"
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Sonntag / 21.02.2016 / 11:00 Uhr /
Literaturhaus Villa Augustin, Albertplatz, Dresden
Jörg Jacob liest bei der Matinée der Literaturzeitschrift Signum - Premiere des Winterheftes 2016 ---------------------------------------------------------------------------------------
Sonntag / 28.02.2016 / 17:00 Uhr /
Buchhandlung Südvorstadt /Karl-Liebknecht-Str. 126/ Leipzig
Andreas Reimann, Bernd-Lutz Lange und Ralph Grüneberger lesen aus ihren Werken
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Montag / 29.02.2015 / 19:30 Uhr /
Heinrich-Heine-Haus / Auf dem Ochsenmarkt / Lüneburg
Ulrike Almut Sandig und Jan Wagner lesen Gedichte
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Sophia, der Tod und ich - Das Romandebüt von Thees Uhlmann

Thees Uhlmann im November 2013 im Leipziger Werk II
Thees Uhlmann: Sänger, Poet, Romancier // Foto: Peter Hinke

Thees Uhlmann hatte es wohl immer schon mit Worten. Als Kopf der (nach Astrid Lindgrens "Tomte Tummetott" benannten) Band Tomte, deren poetische Alben (u.a. "Buchstaben über der Stadt") ein größeres Publikum erreichten und in den letzten Jahren mit seinen ersten beiden Soloalben, auf denen er letztlich immer wieder Geschichten erzählt: Thees Uhlmann hat große Songs und bleibende Lyrics geschrieben, die Tocotronic-Tourtagebücher ("Wir könnten Freunde werden", erschienen im Ventil Verlag) - und nun einen Roman. "Sophia, der Tod und ich" ist ein schnodderiges, bizarres Buch über den Tod, der beim Erzähler vor der Tür steht,  dem es aber nicht zu gelingen scheint seines Amtes zu walten. Thees Uhlmann läßt seine Figuren einen Roadtrip antreten, auf dem es um die großen und kleinen Dinge des Lebens geht, leicht und gleichzeitig melancholisch. "Sophia, der Tod und ich" ist eine unterhaltsame, literarische Überraschung und eines der erfolgreichsten Bücher des letzten Jahres. Doch nun - bevor das nächste Buch folgt - hoffen wir auf ein neues Album von ihm.

 

Thees Uhlmann: Sophia, der Tod und ich. Roman.

2015 erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, gebunden, 18,99 Euro

ISBN 978-3-462-04793-6

 

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10 Jahre Wörtersee

Unsere Buchhandlung Wörtersee kann dieser Tage auf ihr 10jähriges Bestehen zurückblicken. Eigentlich auf der Suche nach einem geeigneten Büroort für den Verlag der Connewitzer Verlagsbuchhandlung stolperten wir im Herbst 2005 zufällig über die gerade freigewordenen Räume im Peterssteinweg 7, die vormals das alteingesessene Sämereien- und Pflanzengeschäft Rosche beherbergten. Hergerichtet mit schönen alten Regalen eines alten Kontors, selbstgezimmertem Tresen und Originalelementen unserer ersten Connewitzer Buchhandlung, bestückt mit Lieblingsbüchern und vielen illustrativen Arbeiten junger Leipziger Künstler aus dem HGB-Umfeld eröffneten wir am 10.10.2005. Der Name "Wörtersee", der dann auch auf die seit dieser Zeit bestehenden Edition Wörtersee übertragen wurde, stammt vom Dichter Robert Gernhardt, der Namenspate dieses Buchhandlungs- und Verlagsortes unserer "Seestadt" wurde.Skeptiker gab es zur Gründung auch: In einer Abschlußarbeit des Studienganges Buchhandel/Verlagswirtschaft der HTWK Leipzig über das Projekt lasen wir Ende 2005:"Der Wörtersee will literarisch interessierte Kunden ansprechen. Aber es ist nicht sicher ob in der Südvorstadt diese Kundengruppe anzutreffen ist." Wir wissen: Es gibt sie, die Menschen, für die wir diese Buchhandlung erdacht haben. Der "Wörtersee" wuchs seither in der Tiefe, ist bekannt für ausgesuchte, schöngestaltete belletristische Bücher, für Kinderbücher und Druckgrafiken. Seit seiner Gründung ist er auch quasi die Werft für alle Bücher der Connewitzer Verlagsbuchhandlung. Es ist und bleibt viel Arbeit, aber auch viel Freude! Wir freuen uns über diese ersten 10 Jahre, in diesem Jahr besonders über den Kurt-Wolff-Förderpreis für unsere Verlagsarbeit und den Deutschen Buchhandlungspreis für unser Sortiment. Wir danken allen Kunden, Mitarbeitern und unseren freundlichen Vermietern und hoffen auf weitere schöne gemeinsame Zeiten.

 

Wörtersee der Connewitzer Verlagbuchhandlung / Peterssteinweg 7 /04107 Leipzig

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Wolfgang U. Schütte zum 75. Geburtstag

W.U. Schütte war unser allererster Lesegast, hier im September 1990, noch in der Connewitzer Fritz-Austel-Straße / Foto: P. Hinke
W.U. Schütte war unser allererster Lesegast, hier im September 1990, noch in der Connewitzer Fritz-Austel-Straße / Foto: P. Hinke


Wolfgang U. Schütte, Autor und Herausgeber  unzähliger Bücher mit Fundstücken der 20er und 30er Jahre, über sächsische Mundart, Leipziger Geschichte/n und mehr wird heute 75 Jahre alt!

Schon früh beschäftigte sich der frühere Bibliothekar und spätere Journalist mit dem Werk Lene Voigts. Man kann getrost sagen, daß die nunmehr seit

20 Jahren bestehende Lene-Voigt-Gesellschaft e.V. seine Idee war und auch die bei uns erschienene fünfbändige Lene-Voigt-Werkausgabe

sein Verdienst ist und ohne ihn nicht existieren würde.

 

Wir gratulieren herzlich und wünschen Gesundheit und noch viel Schaffenskraft!


Buchtipp: Wolfgang U. Schütte: Werkverzeichnis 1967-2000, Connewitzer Verlagsbuchhandlung / 7,00 Euro

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Auswärtsspiel: Jörg Jacob liest in Prag

Unser Autor und Mitarbeiter Jörg Jacob liest am Donnerstag, den 24.09.2015 in Prag!

 

Die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem Prager Literaturhaus stattfindet, begleitet die Eröffnung der Kunstausstellung des Dresdner Malers Konrad Henker. Jörg Jacob liest aus "Klick!" sowie aus einem neuen Romantext. Ort: Büro des Freistaates Sachsen Prag, Ulice U Luzického seminàre 13, Beginn 18 Uhr.

 

zu Jörg Jacob: Klick!

 

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Zur erstmaligen Verleihung des Deutschen  Buchhandlungspreises

An diesem Donnerstag wird in Frankfurt am Main von Kulturstaatsministerin Monika Grütters erstmals der Deutsche Buchhandlungspreis verliehen. Ausgezeichnet werden Buchhandlungen, allesamt

kleinere Häuser, die in irgendeiner Form für die Vielfalt in der Buchhandlungslandschaft stehen. Die Connewitzer Verlagsbuchhandlung, die in Leipzig im Specks Hof und mit dem Wörtersee im Peterssteinweg vertreten ist, gehört zu den nominierten Buchhandlungen.

 

Der Deutsche Buchhandlungspreis - Warum dieser Preis uns wichtig ist

 

Es gibt Autorenpreise, Preise für Übersetzer, Gestalter und für Verlage. Nun also ein staatstragender Preis für Buchhandlungen, besser gesagt Preise (denn es sind mehrere) für kleine, meist inhabergeführte Buchhandlungen, zu deren Philosophie direkt oder indirekt eine Literaturförderung gehört. Es sind Buchhandlungen, die u.a. auch auf die kleinen, unabhängigen Verlagshäuser schauen und deren Schätze heben, die deren vielleicht noch unbekannten Autoren eine Bühne geben können, die kreativ Wege suchen, wie man dem Monopol der großen Internetanbieter und den Bestseller-Buchpalettenvertreibern etwas  entgegenstellen kann. Und nicht zu vergessen - auch nicht von den Verlagen - ist die Pflege der sogenannten Backlist, damit auch langfristig wichtige Titel vorhanden sein können und ihr nachwachsendes Publikum erreichen. 

Die Arbeit dieser Buchhandlungen ist meist leise und häufig ist sie beschwerlich. Ihre Kunst besteht darin, jahrelang unbeirrbar ihren Weg zu gehen, und auch in den Zeiten zu trotzen, in denen wieder einmal das Ende des Buches prophezeit wird. Die Buchhändler und Buchhändlerinnen - so unterschiedlich sie sein mögen - müssen dickköpfig und zäh sein, gleichzeitig ein poetisches Herz haben, Ideen und Bücher im Kopf. Sie sind Entdecker und Brückenbauer, sie haben keine Zeit, sich einen Kopf darüber zu machen, ob ihr Tun irgendwann "lukrativ" im geldwerten Sinne ist. Sie müssen oft alles sein: Einkäufer, Packer, Controller, Buchhalter, Kassierer, Auslieferer - und dann auch noch Verführer in Sachen Buch. Sie müssen an sich glauben. Manchmal sehen sie in einem Debütanten früh schon den kommenden großen Autor und sie sorgen dafür, das junge Verlage ihre Fenster in die Welt bekommen, daß sie gesehen werden. Buchhandlungen dieses Zuschnitts erfüllen eine kulturpolitische Aufgabe, denn sie geben den Kunden Bücher in die Hand ohne eine Top10-Liste im Kopf zu haben. Sie beraten, d.h. sie raten zu und, wenn sie gut sind, raten sie auch einmal ab.

Sie leisten etwas, was Großbuchhändlern der meisten Flächen- und Kettenläden und auch den Versendern nicht gelingen kann, sie verknüpfen über Persönlichkeit, Erfahrung und Wissen Traditionen mit Gegenwart und Zukunft. Für Buchhandlungen dieser Art geht es um Inhalte, sie wollen Inseln sein in diesen schnellebigen Zeiten und ich bin sicher, daß dieser Weg auch zukünftig möglich ist. Es ist wichtig, die Nischen zu pflegen und auch immer wieder unter den Verlagen und den Lesern neue Verbündete zu finden, um dann der literarische Pralinenladen sein zu können neben den großen, selbsternannten Alleskönnern, die aber eben doch ihre Grenzen haben.
Die Arbeit mit und ums Buch ist eine tägliche Herausforderung, man muß sich immer wieder neu erfinden und sich gleichzeitig treu bleiben, mit Phantasie und die Lust an der Sache. Und wenn man eine spannende Neuentdeckung in der Hand hält und Menschen mit der Begeisterung anstecken kann, dann gibt es wohl nichts Schöneres.
Es ist großartig, wenn dieses Engagement nun mit einem Preis geehrt wird. Dieser Buchhandlungspreis wird Ansporn sein und er wird vielleicht auch dazu führen, daß künftig der eine oder andere mehr in seiner Stadt, an seinem Ort, in seinem  Viertel Ausschau hält nach einem dieser nunmehr ausgezeichneten Orte der Kultur.  Darauf stossen wir an! // Peter Hinke

 

Links: Die nominierten Buchhandlungen. // Der Deutsche Buchhandlungspreis.

 

 

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Deutscher Buchhandlungspreis 2015 - Wir werden ausgezeichnet!

Wir freuen uns sehr über die erfolgte Nominierung unserer Connewitzer Verlagsbuchhandlung für den "Deutschen Buchhandlungspreis 2015", der in diesem Jahr erstmals von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vergeben wird. Damit gehören wir bereits jetzt zu den Preisträgern in einer der drei Preiskategorien, die am 17. September in der Frankurter National-bibliothek von Frau Staatsministerin Monika Grütters gekürt werden.


In der Ausschreibung des Preises, der u.a auch 

durch eine Initiative der Kurt-Wolff-Stiftung entstand, heißt es: "Kleine, inhabergeführte Buchhandlungen sind unverzichtbar für die Vielfalt unserer Buchkultur. Jenseits von Bestsellerlisten präsentieren sie auch solche Bücher und Autoren, die abseits vom Mainstream Aufmerksamkeit verdienen. Oft ist ihr Angebot auf ganz spezielle Themen und Fachbereiche ausgerichtet. Und nicht zuletzt finden die Leser hier kompetente Beratung im persönlichen Gespräch. Genauso wichtig sind Buchhandlungen auch für unser umfangreiches Verlagswesen. Und vor allem sind sie ein Ort für kulturelle Begegnung und Beteiligung. Über alle Altersgruppen hinweg regen sie mit Lese- und Kultur-veranstaltungen zum Austausch über Literatur an.Lokale Buchhandlungen sind damit geistige Tankstellen unserer Kulturlandschaft! Sie für den Wettbewerb mit digitalen Angeboten zu stärken, das ist Ziel der Kulturpolitik des Bundes. Mit dem Deutschen Buchhandlungspreis, der im Jahr 2015 erstmals vergeben wird, setzt die Bundesregierung ein Zeichen für den Erhalt eines flächendeckenden Netzes an Buchhandlungen in Deutschland. Der Preis würdigt besonderes kulturelles Engagement oder innovative Geschäftsmodelle und führt damit den gesellschaftlichen Wert der lokalen, inhabergeführten Buchhandlung vor Augen."

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35 Grad

Bei Hitze hilft kaltes Wasser und ein großartiges Buch!

 

Models:

 

Wasser: kühl aus der Leitung, Kommunale Wasserwerke Leipzig

 

Buch: "Euphoria" von Lily King, Verlag C.H. Beck, Preis 19,95 Euro.

Zu finden in unseren Buchhandlungen.

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Ulrich Zieger ist gestorben

Ulrich Zieger und Clemens Meyer im März 2015 in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung
Ulrich Zieger und Clemens Meyer im März 2015 in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung

Es war eine der denkwürdigsten Lesungen in der jüngeren Geschichte der Connewitzer Verlagsbuchhandlung und einer der Höhepunkte unseres diesjährigen Buchmesseprogramms: "Ulrich Zieger liest aus seinem Roman Durchzug eines Regenbandes. Bis ins Realistische surreale Geschichten von Engeln und Eigenbrötlern" hieß es auf den Plakaten. Es wurde eine poetische, rasante, auch von alkoholischen Getränken geprägte Veranstaltung, in der der 1961 in Döbeln geborene, und seit Jahrzehnten in französischen Montpellier lebende Meister noch einmal einen großen Auftritt hatte, stark unterstützt von Clemens Meyer. --- Ulrich Zieger ist nun überraschend im Alter von 53 Jahren gestorben. Clemens Meyer hier zum Tode von Ulrich Zieger in einem Gespräch.mit Deutschlandradio Kultur.

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Jörg Jacob - Unser Kulturbotschafter in Prag

 

12.05. Autorenlesung Jörg Jacob und Irena Dousková, 19:30 Uhr


Veranstaltungsort: (A)VOID Floating Gallery, Výtoň – náplavka, Praha 2

In Zusammenarbeit mit dem Haus des Lesens der Stadtbibliothek Prag.


Im Mai und Juni 2015 ist unser Autor und Mitarbeiter Jörg Jacob der Stipendiat des Prager Literaturhauses.

Mara Genschel in der "Zeit"

Bin implodiert hier Freunde,

eingenistet in dies Fest ganz

mein sinkt weiche Sinus

wellen tief tief zahme

Zahnbeats knistern

Schauder, schaut

in meine Brüste:

Hertztonhalle singt

No-Input Mischpult

spricht so taucht mich

tief in dies Geräusch

vermisst mein Stimmband,

misst verstärkten Laut.

  

Mara Genschel

Tonbrand Schlaf. Gedichte

Mara Genschel, die 2008 mit "Tonbrand Schlaf" in unserer Edition Wörtersee debütierte, wird in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit" von Michael Braun mit einem größeren Artikel bedacht: hier nachzulesen: Die Erhabenheit des Tesafilms

 

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Am Sonnabend ist Indiebookday!

 

Die Messekisten sind noch nicht einmal ausgepackt, da steht schon wieder der vor zwei Jahren vom Mairisch Verlag ins Leben gerufene Indiebookday vor der Tür!

Was ist der Indiebookday?

Ihr liebt schöne Bücher.

Am Indiebookday könnt Ihr das allen zeigen. Es geht ganz einfach:

Geht am 21.03.2015 in einen Buchladen Eurer Wahl und kauft Euch ein Buch. Irgendeines, das Ihr sowieso gerade haben möchtet. Wichtig ist nur: Es sollte aus einem unabhängigen/kleinen/Indie-Verlag stammen (Was Indie-Verlage sind, wird z.B. im Blog von Wibke Ladwig erklärt).

 Danach postet Ihr ein Foto des Covers, des Buches, oder Euch mit dem Buch (oder wie Ihr möchtet) in einem sozialen Netzwerk (Facebook, Twitter, Google+) oder einem Blog Eurer Wahl mit "#Indiebookday". Wenn Ihr die Aktion gut findet, erzählt davon.

 

Schon der erste Indiebookday 2013 bekam in den deutschsprachigen Ländern große Aufmerksamkeit. 2014 kamen dann auch Teilnehmer in UK, Italien, den Niederlanden und Portugal dazu. 2015 geht es weiter!

 

Facebook-Event zum Indiebookday:

https://www.facebook.com/events/1394056747570026/

 

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Dankesrede

Unsere Dankesrede anläßlich der Auszeichnung mit dem Förderpreis der Kurt Wolff Stiftung. hier...

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Heute vor 25 Jahren

Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Fritz-Austel-str. 37, Leipzig, 1990
1990: Verlagsbuchhändler der ersten Stunde / Foto: Karin Wieckhorst

 

Am 13.03.1990 wurde

die Connewitzer Verlagsbuchhandlung

vom Rat des Stadtbezirkes Leipzig-Süd

als buchhändlerische Unternehmung registriert.

 

 

Foto: 1990, vor dem ersten Quartier in der Connewitzer Fritz-Austel-Str. 37:

v.l.n.r.: Egbert Pietsch, Peter Hinke, Kerstin Kühnhold, Kito Nedo, Ute Gebhardt

 

 

Heute: 13.03.2015, 13 Uhr, auf der Leipziger Buchmess Halle 5, E 309 (Forum »Die Unabhängigen«):

Verleihung der Kurt-Wolff-Preise an Berenberg Verlag, Berlin, und Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Leipzig (Förderpreis). Die Laudatio hält Ina Hartwig. Grußwort und Preisübergabe: Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters.

 

Heute: 13.03.2015, 20 Uhr, Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Schuhmachergäßchen 4, 04109 Leipzig
Gespräch mit den Preisträgern Heinrich von Berenberg und Peter Hinke. Es lesen Maike Albath und Bernd Schirmer. Moderation: Britta Jürgs & Stefan Weidle

 

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Nach der Buchmesse ist Indiebookday!

 

Sonnabend, 21.03.2015 = Indiebookday

 

Wie heißt es so schön?: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!

Jedenfalls werden wir mit dem Messeschwung den vom Mairisch

Verlag ins Leben gerufenen Indiebookday nutzen, um auf die kleinen, feinen

Bücher der unabhängigen Verlage aufmerksam zu machen.

Wer mitmachen möchte, sollte auf diese Seite schauen:

 

http://www.indiebookday.de/

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Bernd Schirmer wird 75

Bernd Schirmer / Foto: Privat
Bernd Schirmer / Foto: Privat

Heute gratulieren wir sehr herzlich unserem Autor Bernd Schirmer zum 75. Geburtstag.

Wir wünschen hiermit gute Gesundheit und viel Kraft für neue Projekte. Mit seinem im Jahre 1994 erschienenen Roman "Cahlenberg" hat er uns ein langanhaltendes Lieblingsbuch beschert. Für einen Auszug daraus  erhielt er 1989 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb das Stipendium der Verlage und gewann die Herzen des Publikums.

 

Bernd Schirmer wird am am 13.03.2015 anläßlich des Kurt-Wolff-Abend aus "Cahlenberg" lesen.

 

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Unsere Messegäste: Maike Albath, BECK, Heinrich von Berenberg, Nino Haratischwili, Britta Jürgs, Clemens Meyer, Bernd Schirmer, Joachim Unseld, Stefan Weidle

Nur noch wenige Wochen trennen uns von der Leipziger Buchmesse 2015. Wir freuen uns darauf, es kommen viele Gäste (denen wir natürlich unser schönes Leipzig ans Herz legen möchten) und es gibt viele neue Bücher zu bestaunen. Wir sind dann überall, haben einen Messestand für unseren Verlag (wie immer in Halle 5, Stand D 118, an der Leseinsel der jungen Verlage), begleiten selbst viele Veranstaltungen in der Stadt (zum Beispiel in der Albertina oder in der Moritzbastei bei der "Langen Leipziger Lesenacht" und haben jeden Abend eigene Lesungen in unserer Connewitzer Verlagsbuch-handlung im Specks Hof, auf die wir hiermit schon einmal hinweisen möchten:

 

© Danny Merz/Sollsuchstelle*
© Danny Merz/Sollsuchstelle*

Donnerstag, 12.03.2015, 20 Uhr, Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Specks Hof, Schuhmachergäßchen 4, 04109 Leipzig

 

Ein Abend der Frankfurter Verlagsanstalt

Nino Haratischwili liest aus ihrem Buch "Das achte Leben (Für Brilka)"

Moderation: Joachim Unseld (Verleger der Frankfurter Verlagsanstalt)

 

"Das achte Leben (Für Brilka)" ist ein epochales Werk der auf Deutsch schreibenden, aus Georgien stammenden Autorin Nino Haratischwili. Ein Epos mit klassischer Wucht und großer Welthaltigkeit, ein mitreißender Familienroman, der mit hoher Emotionalität über die Spanne des 20. Jahrhunderts bildhaft und eindringlich, dabei zärtlich und fantasievoll acht außergewöhnliche Schicksale in die georgisch-russischen Kriegs- und Revolutionswirren einbindet."

Eintritt frei! Einlass 19:30 Uhr. Leider keine Reservierungen möglich.

 

 

 

Freitag, 13.03.2015, 20 Uhr, Connewitzer Verlagsbuchhandlung,

Specks Hof, Schuhmachergäßchen 4, 04109 Leipzig

 

Kurt-Wolff-Abend mit Präsentation der beiden Kurt-Wolff-Preisträger Berenberg Verlag und Connewitzer Verlagsbuchhandlung.

 

Stefan Weidle und Britta Jürgs im Gespräch mit den ausgezeichneten Verlegern Heinrich v. Berenberg und Peter Hinke sowie ihren Autoren. Es lesen Maike Albath für den Berenberg Verlag und für uns Bernd Schirmer aus seinem Roman "Cahlenberg". Büffett: Mutter Hinke - Der Abend ist eine gemeinsame Veranstaltung mit der Kurt-Wolff-Stiftung.-

 

Eintritt frei! Einlass 19:30 Uhr. Leider keine Reservierungen möglich.

 

 


Sonnabend, 14.03.2015, 15 Uhr, Connewitzer Verlags-buchhandlung, Specks Hof, Schuhmachergäßchen 4, 04109 Leipzig

 

BECK to Books - Bilder mit Menschen und Büchern

 

Signierstunde mit dem Cartoonisten BECK anläßlich seiner Ausstellung in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung 

Der mehrfach mit dem deutschen Karikaturenpreis ausgezeichnete Cartoonist BECK zeichnet die Absurditäten des Alltags so präzise nach wie kein Zweiter. In seinem neuesten Buch beweist das Ausnahmetalent wieder einmal auf unnachahmliche Weise, wie viel Nonsens sich im täglichen Leben finden lässt!

 

 

 

© Foto: Christophe Lecocq.
© Foto: Christophe Lecocq.

Sonnabend, 14.03.2015, 20 Uhr, Connewitzer Verlagsbuchhandlung,
Specks Hof, Schuhmachergäßchen 4, 04109 Leipzig

 

Ulrich Zieger liest aus seinem Roman "Durchzug eines Regenbandes"

 

Drei Märchen der Brüder Grimm dienen als Anstoß zu einem großen Gesellschaftspanaroma des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Spione, Detektive und Mörder tummeln sich hier, und daneben Rudi Carell, der Tiger von Eschnapur und andere vergessene Helden ... Literatur für wilde Geister und wache Stunden, bis ins Realistische surreale Geschichten von Engeln und Eigenbrötlern. 

Moderation: Clemens Meyer. Der Abend ist eine gemeinsame Veranstaltung mit dem S.Fischer Verlag.

Eintritt frei! Einlass 19:30 Uhr. Leider keine Reservierungen möglich.

BUCHMESSE

 

 

"Die messe, wie sie war, ist aus dem bilde.

's ist gut. 's ist schlecht. Das eine ist im andern.

Die welt ward weit, und aus den köpfen wandern

die eiffeltürme heim in ihr gefilde. 

 

Die messestadt wird unter vielen eine.

's ist gut. 's ist schlecht. Es ist, was man draus macht. -

 

Doch ist entsinn mich: als noch in verdacht

die sprache stand, das sie das leben meine:

welch trubel war zur messe in den straßen,

den teils in würde, teil im dreck ergrauten!

 

Das war die zeit, als wir noch bücher klauten!

Und nicht nur klauten, sondern auch noch lasen!"

 

Du stutzt. Duch guckst. Du machst den schmunzelhasen:

                          "Na, prost, du könig der pinocchio-nasen!"

 

 

                           Andreas Reimann (aus "Bewohnbare Stadt")

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Unser Tipp im Februar - Florian Wacker: Albuquerque

In den Kurzgeschichten des 1988 verstorbenen US-Amerikaners Raymond Carver besteht der Kunstgriff darin, den Schwerpunkt der Geschichte auszusparen beziehungsweise aus der Handlung hinaus zu verlagern. Die Katastrophe, der dramatische Höhepunkt hat entweder bereits stattgefunden, oder steht noch bevor. Ähnlich geht Haruki Murakami (der Carver ins Japanische übersetzte) in vielen seiner Erzählungen vor; in aktuellen deutschen Kurzgeschichten nehmen beispielsweise Clemens Meyer (Die Nacht, die Lichter) oder Finn-Ole Heinrich (Die Taschen voll Wasser) diese Erzähltechnik auf.  

Das Debüt des 1980 in Stuttgart geborenen Florian Wacker enthält 14 Erzählungen, die sich über acht bis fünfzehn Seiten erstrecken und Ausschnitte aus den Leben von Busfahrern, Malern, Straßenarbeitern usw. zeigen. Während Finn-Ole Heinrich sich häufig mit wahnhaften Charakteren beschäftigt und Clemens Meyers Geschichten von gebrochenen und kämpfenden Gestalten in der Stadt eine gewisse Romantik an den Tag legen, beschäftigt Florian Wacker sich vor allem mit Menschen, die halbwegs gesichert im Leben stehen, die vielleicht nicht mittelmäßig sind, aber sich (ausgesprochen oder nicht) als mittelmäßig sehen und gesehen werden. Doch der Reiz der Erzählungen besteht nicht in den Berufstätigkeiten der Protagonisten,  sondern vielmehr in der Atmosphäre der Orte, an die Wacker sie schickt:

In Feierabend beispielsweise folgt Schopp zwei Füchsen ins düstere Dickicht und gelangt in ein Dorf, in dem sein eigenes Leben weit entfernt und kaum noch bedeutsam erscheint. In Terrakotta  erhalten Kolb und Alex den Auftrag, die Wände einer perfekten und vollkommen menschenleeren Modellstadt zu malern. Der kulissenhafte, gespenstische Ort bewirkt eine kaum greifbare Veränderung sowohl beim Malermeister als auch bei seinem talentierten Lehrling. Dass sich etwas verändert wird, liegt unausgesprochen und dennoch überdeutlich in der Luft. Der Leser erfährt nicht, was Schopp oder sein Erzähler denken, während sie am Fenster stehen und in das eigenartige Dorf hinab schauen; wir wissen nicht wirklich, was in Kolb vorgeht, während er durch die Geisterstadt fährt. (Nur dass er nervös ist, erfahren wir, als er glaubt von einem anderen Fahrer, der sich als Alex‘ Freundin entpuppt, verfolgt zu werden.) Es ist Teil dieser Atmosphäre, dass sie ungebrochen bleibt von Wertungen und Kommentaren. Wacker beherrscht dieses Vorgehen so glänzend, dass man sich wünscht, er würde, zumindest in der einen oder anderen Geschichte, auf seine mühsam erarbeitete Schlichtheit verzichten und etwas „Spektakuläres“ zeigen, doch das ist nicht sein Anliegen.  

Neben dieser atmosphärischen Könnerschaft zeichnet Wackers Erzählungen noch ein weiteres Merkmal aus: Er präsentiert uns seine Gestalten, die ein sogenanntes einfaches Leben führen, weder als gebrochene oder moralisch verkommene Subjekte, noch verklärt er sie zu Arbeiterhelden. Keine Geschichte verfällt in den Voyeurismus oder in Trostlosigkeit. Stattdessen zeigt er uns schlichte, aber stolze Gemüter, die ihr Glück und Unglück mit Haltung ertragen.

 

Florian Wacker: Albuquerque

Erzählungen

Leineneinband

160 Seiten | 16,90 €

ISBN 978-3-938539-32-3

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Als wir träumten...

Buchcover / Rechte: S. Fischer Verlag
Buchcover / Rechte: S. Fischer Verlag

 

 

...war der Stadtrand von Leipzig die Welt.

 

Wir freuen uns auf den Film:

 

Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase

 

Regie: Andreas Dresen

 

Nach dem Roman vom Clemens Meyer.

 

Premiere auf der Berlinale. In den Kinos ab 26.02.2015.

 

Trailer: hier

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Klassiker wiederentdecken - Robert Louis Stevenson: Der Master von Ballantrae

In Nabokovs Roman Pnin über einen in die USA ausgewanderten russischen Gelehrten, macht sich der Erzähler über den Protagonisten lustig und der Leser lacht mit ihm. Doch von Kapitel zu Kapitel gewinnt Timofey Pnin an Profil und zieht den Leser auf seine Seite, ohne dass der Erzähler etwas dagegen ausrichten kann. Eine vergleichbare Verschiebung findet in Robert Louis Stevensons Roman Der Master von Ballantrae (in früheren Übersetzungen auch Der Junker von Ballantrae) aus dem Jahr 1889 statt.  Stevenson ist vor allem für den Piratenroman Die Schatzinsel und die vielfach verfilmte Erzählung Dr. Jekyll und Mr. Hyde bekannt. Der Master von Ballantrae ist eines seiner weniger bekannten Bücher, das nun in neuer Übersetzung und liebevoller Gestaltung vorliegt. Der Roman erzählt die Geschichte zweier Brüder, Henry und James Durie, die Erben des alten Lord Durrisdeer. James muss in den Krieg ziehen und fällt. Henry hat die Last des Überlebenden zu tragen und sieht sich gezwungen, James’ Verlobte, die den Verstorbenen nach wie vor verehrt, zu ehelichen und ein Kind mit ihr zu zeugen. In dieser unkomfortablen Situation richten sich die Bewohner des Schlosses Ballantrae ein, als sie die Nachricht erhalten, dass James am Leben ist. In der Folge stellt der Todgeglaubte das Leben seines Vaters, seines Bruders und dessen Ehefrau auf den Kopf, indem er skrupellos die Liebe des Vaters und der Frau und das Pflichtgefühl des Bruders ausnutzt und das schmelzende Vermögen der Familie verschleudert.

Auf den ersten Blick erscheint also eindeutig, wer in dieser Mischung aus Abenteuerroman und Adeligendrama die Rolle des Guten und des Bösen gibt. Wie viele Erzählungen Stevensons lässt sich der Text auf dieser oberflächlichen Ebene genießen und als unterhaltsamer Roman lesen. Je weiter die Handlung fortschreitet, desto stärker zweifelt der Leser an den Wertungen, die der Erzähler trifft. Dieser Erzähler heißt Ephraim Mackellar und steht als Verwalter des Guts Durrisdeer auf der Seite Henrys. Erscheint seine Abneigung gegen den Bruder James in der ersten Hälfte durch die Handlung gerechtfertigt, kippt dieser Eindruck – wie in Nabokovs Pnin – je mehr Zeit der Leser mit den Charakteren verbringt. Bei einem Duell tötet Henry James scheinbar erneut; während der späteren Schiffsreise versucht Mackellar, James über die Reling in die stürmische See zu stürzen, doch der Junker erscheint unsterblich. Die Handlungen James’ tragen ihm nach wie vor keine Zuneigung ein; vielmehr gelingt es ihm, dass seine Feinde Henry und Mackellar noch verworfener handeln als er selbst – nicht umsonst sagte Stevenson über seinen Antihelden James Durie: „Er ist alles, was ich vom Teufel weiß.“

Der Roman bietet dem Leser mindestens drei Lesarten: Erstens die abenteuerliche Geschichte James Duries auf seinen Reisen (bei denen er neben anderem einen Schatz anhäuft, den es am Ende zu suchen gilt). Zweitens die Geschichte eines von Hass und Eifersucht geprägten Bruderzwistes, der sich unaufhörlich steigert. Und drittens die Geschichte des redlichen Henry der sich vom Teufel in Gestalt seines Bruders zu einer schmerzhaften Bösartigkeit zermürben lässt. Diese Lesarten – und das ist vielleicht Stevensons größte Kunst – wirken nicht nebeneinander gestellt, sondern scheinen einander zu bedingen. A.D.

Der Mare Verlag bringt Der Master von Ballantrae in neuer Übersetzung mit ausführlichen Anmerkungen in einem schmuckvollen Leinenband.

Robert Louis Stevenson: Der Master von Ballantrae. Eine Wintergeschichte, Herausgegeben und übersetzt von Melanie Walz, 352 Seiten, 978-3-86648-120-6, 29,90 Euro                                 

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Buch des Monats Dezember - Robert Seethaler: Der Trafikant

Es gibt Romane, von denen weniger die Handlung oder die Charaktere in Erinnerung bleiben, als die Orte, die sie erschaffen. Beispiele für solche Orte sind das orientalische London aus Stevensons New Arabian Nights oder das magische und unheimliche Prag zu Beginn des letzten Jahrhunderts, das in Gustav Meyrinks Der Golem und Leo Perutz‘ Nachts unter der steinernen Brücke erkundet wird.

In seinem Roman Der Trafikant lässt Robert Seethaler den 17-jährigen Franz Huchel Heimatdorf und Mutter verlassen, um im Wien des Jahres 1937 sein Glück als Trafikanten-Lehrling zu suchen. Bei seiner Arbeit und seinen Abenteuern in der Stadt erfährt Franz, dass nur Zeitungsleser wirkliche Menschen sind; dass man kein Raucher sein muss, um Zigarrenkenner zu sein; dass die Liebe ein Albtraum sein kann; dass auch ein Professor namens Sigmund Freud für die Damenwelt keine Erklärung findet; und dass sein mangelndes Interesse an der bedrohlichen Weltpolitik nicht dazu führt, dass die Weltpolitik vor seiner Tür Halt macht. Ohne zu viel zu verraten kann man sagen, dass Franz sich am Ende zu einem traurig-schönen politischen Protest hinreißen lässt.

Historische Romane genießen nicht den besten Ruf; Seethaler zeigt, dass es anders geht: Die Gespräche zwischen dem gewitzten Dorfjungen und dem alten Professor sind pointiert und spannend, ebenso der Postkartenaustausch mit der Mutter in der Heimat. Die Liebesgeschichte zwischen Franz und Anezka, einer böhmischen Varietékünstlerin mit Zahnlücke, umschifft jede Sentimentalität. Die Figur des kriegsversehrten Trafikanten, der Franz aufnimmt, hätte bemitleidenswert geraten können, strahlt dazu jedoch zu viel Stolz aus.

Doch was am stärksten von diesem Buch in Erinnerung bleiben dürfte, ist seine Kulisse: Abenteuerlich und verworren sind die Pfade, auf die Franz bei der Suche nach Anezka im abendlichen Wien gerät und die der tragischen Geschichte einen magischen Hauch verleihen. Der Trafikant ist ein kurzer Roman, der mit einer Reihe erinnerungswürdiger Charaktere bekannt macht und nebenbei einen Ort erfindet, an den der Leser gerne zurückkehren wird. – A.D.

Robert Seethaler: Der Trafikant (Taschenbuch)
Kein und Aber Verlag
978-3-0369-5909-2
9,90 Euro

 

 

 

 

 

 

Robert Seethaler lesen ist wie Kakao-mit-

Schlagsahne-Trinken und Trüffel-Quark-Sahne-Torte-Essen beim Café Kandler im Specks Hof.

 

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Wir bekommen den Förderpreis der Kurt-Wolff-Stiftung 2015!

Wir freuen uns sehr  über folgende Pressemeldung der Kurt-Wolff-Stiftung:

 

Der mit 26.000 Euro dotierte Kurt-Wolff-Preis 2015 geht an den Berenberg Verlag in Berlin.

 

Den mit 5.000 Euro dotierten Kurt- Wolff-Förderpreis 2015 erhält die Connewitzer Verlagsbuchhandlung.

 

 Die Connewitzer Verlagsbuchhandlung in Leipzig wird ausgezeichnet, weil sie „erfolgreich an Kurt Wolffs Leipziger Vorbild der großen Literatur in kleiner Buchform anknüpft, mit Nachdruck für die Gegenwartslyrik eintritt und auf  hohem buchkünstlerischen Niveau Brücken zwischen Schrift und Bild schlägt“. Die Preisverleihung findet im März auf der Leipziger Buchmesse statt, wir selbst richten wie in jedem Jahr den

traditionellen Kurt-Wolff-Abend bei uns in der Buchhandlung am Buchmessefreitag aus.

 

Anlässlich der Preisvergabe ein Interview in der Leipziger Volkszeitung vom 03.12.2014, zu lesen hier


Zur Geschichte und zum Programm der Connewitzer Verlagsbuchhandlung siehe hier

 

Wir bedanken uns für die vielen Glückwünsche! - Vielen Dank auch an alle Unterstützer, Kunden, Leser, ehemalige und aktuelle Mitarbeiter, Autoren, Gestalter, Lektoren und an unsere Hausdruckerei PögeDruck!

 

 

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Einblicke in eine digitale Hölle - Dave Eggers' Der Circle

1949 veröffentliche Jorge Luis Borges die Erzählung Das Aleph, in der der Erzähler im Keller der verblichenen Angebeteten eine Art Knotenpunkt findet, von welchem aus er jeden Punkt des Universums aus jeder möglichen Perspektive erblickt. Was bei Borges ein phantastischer Traum ist, scheint in Dave Eggers’ Roman Der Circle beinahe realistisch, dank eines unerschöpflichen technischen Fortschritts und der Vision, jedes Geschehen und jede Handlung erfassbar und messbar zu machen.
Der Plot ist banal und nebensächlich: Die junge Mae Holland erlangt mit ein wenig Unterstützung einer Freundin einen der begehrten Arbeitsplätze beim Circle - einem gigantischen Unternehmen auf einem nicht minder gigantischen Campus, das sämtliche Internet-Dienste in einem Programm zusammenfasst und nun Finanzströme, Informationszugang und letztlich auch politische Wahlen kontrolliert. Es gibt einen skrupellosen Finanzhai, einen geheimniskrämerischen Liebhaber, der nicht ist, wer vorgibt zu sein, und leidenschaftlichen Koitus auf sauberen Toiletten.
Doch der Roman zieht seine Spannung nicht aus dem Schicksal der Charaktere, die trotz hoher universitärer Abschlüsse nie aus ihrer Naivität herausfinden, mit Ausnahme der Eltern Maes, die zwischen Stolz auf ihre Tochter und Skepsis gegenüber der vom Circle angestrebten “Vollendung” - der absoluten Transparenz - schwanken. Den Leser fesselt das eigene Unbehagen: Eggers erweckt den Eindruck, dass der Circle keine ferne Dystopie ist, sondern greifbar nah. Wo liegt die Grenze zwischen Transparenz und Überwachung? Eggers denkt Entwicklungstendenzen des digitalen Zeitalters zu Ende (wenn auch unter der vereinfachenden Maxime, dass jeglicher Widerstand entweder nicht existiert oder ungehört bleibt) und entwirft eine Hölle, in der Maes Ex-Freund sein Heil in der Zivilisationsflucht sucht und mittels Kameradrohnen bis an den Abgrund gejagt wird. “Wir wollen deine Freunde sein”, ruft Mae durch einen Lautsprecher an der Drohne und dreht versehentlich die Lautstärke hoch - die Assoziation eines aus den Wolken dröhnenden Gottes ist überdeutlich.
Die Verfolgungsszene ist eine der erinnerungswürdigsten, die der Roman bietet. Überhaupt sind die stärksten Szenen die, in denen der Autor auf die Pauke haut. Wenn die Anführer des Unternehmens vor versammelter Belegschaft weitere Schritte auf dem Weg zur "Vollendung" ankündigen und Begeisterungsstürme ernten. Oder wenn eine Politikerin entscheidet, künftig sowohl privat als auch im Amt transparent, sprich  vollzeitüberwacht, zu agieren und damit Druck auf alle übrigen Politiker ausübt - denn was haben sie zu verbergen? Oder wenn Chips erfunden werden, um sie Kindern unter die Haut zu pflanzen und den Nachwuchs zur eigenen Sicherheit zu überwachen. Furchteinflößend erscheint auch die perfide Art, auf die der Circle die vielbeschworene Auflösung zwischen Arbeit und Freizeit auf die Spitze treibt: Die Angestellten leben in einer vermeintlich intellektuellen, kreativen Wonneblase mit Biocafeteria, Tennisplätzen, Singer/Songwriter-Wettbewerben und allem, was das hippe Herz begehrt.
Auf der anderen Seite sind da die stillen, menschlichen Szenen, die blass bleiben. Sowohl Maes Rückzüge in die Einsamkeit einer Kanutour als auch ihre Gespräche mit ihrem Exfreund, ihrer Freundin und Rivalin und ihren Eltern wirken blass und ideenlos. Nichts lenkt ab von dem Zukunftsszenario, das Eggers entwirft. Am Ende des Romans bleibt der Leser in der Furcht zurück, dass wir sehenden Auges eine digitale Höllengesellschaft errichten, während ihn das weitere Schicksal der Charaktere kaum kümmert. -- A.D.

Bei uns im Speck's Hof finden Sie sowohl das englische Original als auch die deutsche Übersetzung von Ulrike Wasel:

Dave Eggers: Der Circle (Gebundene Ausgabe)

übersetzt von Ulrike Wasel
Kiepenheuer & Witsch
978-3462046755
22,99 Euro

Dave Eggers: The Circle (Paperback)
Penguin Books
978-0-241-97037-9
10,00 Euro

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Auswärtsspiel: Unsere Autoren Andreas  Reimann und Clemens Meyer in München

Andreas Reimann, der Altmeister der Sächsischen Dichterschule, wird in München von Clemens Meyer präsentiert / Foto: P.H.
Andreas Reimann, der Altmeister der Sächsischen Dichterschule, wird in München von Clemens Meyer präsentiert / Foto: P.H.
 
Clemens Meyer ist in diesem Jahr einer der "Kuratoren" des Münchner Literaturfestes. In diesem Zusammenhang hat er einige seiner Lieblingsautoren zu einer Lesung geladen, die er auch selbst moderiert.
 
25.11.2014 / 19:00 UHR / MMA
Mixed Munich Arts, Kesselhalle, Erste Hilfe

Andreas Reimann, Morten Søndergaard mit Klaus Q, Nora Gomringer und Clemens Meyer

 

Danach gehört die Bühne des MMA dem dänischen Autor und Klangkünstler Morten Søndergaard,  seinem Drummer Klaus Q Hedegaard Nielsen und Nora Gomringer aus Bamberg.

Søndergaards multimediale Klanginstallationen verknüpfen Poesie, Video, Sound, Performances – und auch Nora Gomringer unterlegt ihre Gedichte und Texte häufig mit Film und Musik. Sie dabei als Lyrikerin
oder Spoken-Word-Poetin zu beschreiben, griffe schlicht zu kurz: Nora Gomringer ist eine Klasse für sich.

Falls bei alldem die Wörter ausgehen sollten, hat Morten Søndergaard seine Wortapotheke dabei: Darin finden sich Arzneimittelschachteln für jede Wortklasse – inklusive Beipackzettel zur korrekten Anwendung!

 

Ab 22.30 Uhr Laden für Nichts

/ Mixed Munich Arts, Kesselhalle
/ Eintritt 10,- / 8,-
/ Karten unter: 089 - 54 81 81 81
muenchenticket.de

 

Außerdem: Andreas Reimann ist "poet in residence" in Dresden


Am 21.11.2014 fand der Endausscheid des Dresdner Lyrik-Stipendiums poet in residence statt, bei dem

sich Andreas Reimann gegen die beiden Mitfavoriten der Jury Monika Littau und Christoph Szalay durchsetzen konnte. Andreas Reimann ist nun vom 06. Januar bis zum 31. März 2015 Stipendiat in Dresden.Herzlichen Glückwunsch!




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Schildbürger beim Verzeichnis lieferbarer Bücher - Sonntagsgespräch im Buchmarkt

Das "Verzeichnis lieferbarer Bücher" ist die zentrale Titeldatenbank des deutschsprachigen Buchhandels. Online heißt sie www.buchhandel.de, wird von den Verlagen bestückt und wäre im besten Falle für den deutschen Buchhandel eine Alternative zu Amazon. Leider funktioniert das Ganze momentan nicht. Hierüber ein Sonntagsgespräch der Branchenplattform und Zeitschrift Buchmarkt mit Peter Hinke, weiterlesen hier

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Herr Jacob - neu im Regal!

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Klassiker des Monats - Italo Cavino: Der Baron auf den Bäumen

Am 15. Juni 1767 erhebt sich der zwölfjährige Cosimo Piovasco di Rondo von der Tafel, klettert auf eine Steineiche und beschließt, sein Leben auf den Bäumen zu verbringen. Äußerer Anlass ist seine Weigerung, zur Vor- und Hauptspeise Schnecken zu essen, denen er zuvor zur Flucht verhelfen wollte. „Niemals hatte man ärgeren Ungehorsam erlebt.“ Was aussieht wie der sture Eigensinn eines Jungen, enthält tiefere Ursachen: Es ist die Zeit der Aufklärung, doch Cosimos Vater, der Baron di Rondo, hält stoisch an seinen Privilegien fest. Alle Hoffnungen auf eine Rückkehr des verlorenen Sohnes bleiben unerhört. Cosimo richtet für ein spartanisches Leben in den Gipfeln der weitläufigen Wälder Ombrosas ein und betritt nie wieder den Erdboden. 

Aus dieser Grundsituation entfaltet Italo Calvino (1923 – 1985) ein tiefgründiges Erwachsenenmärchen, das Züge eines Abenteuerromans enthält. Cosimo erlegt eine Wildkatze, schließt Freundschaft mit obstklauenden Strolchen und besorgt Büchernachschub für den lesesüchtigen Raubmörder Gian dei Brughi. Er wächst heran und altert, beobachtet von oben das vertrocknete Adeligenleben seiner Familie, wird Mitglied einer Freimauerloge, sucht nach seiner Jugendliebe, führt Korrespondenzen mit den geistigen Koryphäen der Zeit, erarbeitet einen Entwurf einer Verfassung für ein republikanisches Staatswesen mit Erklärung der Menschenrechte, der Rechte der Frauen, der Kinder, der Haustiere und der wilden Tiere einschließlich der Vögel, Fische und Insekten sowie der Bäume, Gemüse und Gräser und hält ein Pläuschen mit einem Feldherren namens Napoleon Bonaparte. 

In der Art, einem historischen Schauplatz skurrile Gestalten zuzuschreiben, erinnert der Roman an Kehlmanns Die Vermessung der Welt; in dem Durchdenken der logischen Folgen einer absurden Situation an die Romane des portugiesischen Nobelpreisträgers José Saramago; doch Calvino übertrifft beide bei der Erfindung poetischer Details: Gleich zu Beginn, noch zwölfjährig, spiest der junge Baron mit seinem Kinderdegen eine Wildkatze auf, doch statt über sein erstes Jagdopfer zu jubeln, presst er sich an den Baumstamm und den Kadaver, bricht in Tränen aus und ahnt, „daß Siegen eine Qual bedeutet; daß er von jetzt an dazu verpflichtet ist, auf der eingeschlagenen Bahn fortzuschreiten, und daß ihm der Ausweg des Scheiterns nicht vergönnt sein wird.“ Wunderbar und von erschreckender Förmlichkeit das letzte Gespräch, zu dem Cosimos Vater den Jungen im 14. Kapitel aufsucht. Und als der alte, feige Geistliche Fauchelefleur, der Erzieher Cosimos und seines Bruders, aufgrund der ketzerischen Lektüren seines Schützlings verhaftet wird, „blickte (er) zu den Bäumen empor; einen Augenblick durchzuckte es ihn, als wollte er auf eine Ulme zulaufen und hinaufklettern, aber die Beine versagten ihm den Dienst.“ Die 276 Seiten des Romans wimmeln von solchen unerwarteten Details, mithilfe derer sich tragische Töne in Calvinos Heiterkeit mischen.

Wer sich von einer langen, aber klaren Syntax und einer bisweilen barocken Sprache nicht abschrecken lässt, findet mit Der Baron in den Bäumen ein tiefsinniges Abenteuer, das nicht mit der Jugendzeit des Helden endet, sondern seinen Weg bis hin zu Alter und Sterben verfolgt. -- A.D.

 

 

Italo Calvino: Der Baron auf den Bäumen (Taschenbuch)  

Fischer Klassik

978-3596904419

9,99 Euro


Weitere Bücher des Autors:

Der geteilte Visconte -- eine Jekyll and Hyde-ähnliche Geschichte über einen Visconte, der in zwei Hälften zersplittert aus dem Krieg heimkehrt

Der Ritter, den es nicht gab -- über einen humorlosen, pedantischen und perfekten Ritter im Heer Karls des Großen mit dem einzigen Makel, dass es ihn nicht gibt

Wenn ein Reisender in einer Winternacht -- ein verschlungenes und schwindelerregendes Verwirrspiel über ein unauffindbares Buch, in dem der Leser zum Beteiligten wird

Die unsichtbaren Städte -- eine Reihe lyrischer Prosastücke, in denen Marco Polo dem Herrscher Kublai Khan von immer phantastischer erträumten Städten berichtet

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Geschichten ohne festen Wohnsitz - Einladung zu Buchpremiere und Ausstellung

Uta Bettzieche - Illustration zu "Beckmann & Freunde"
Uta Bettzieche - Illustration zu "Beckmann & Freunde"

 

Unser Autor und Mitarbeiter Jörg Jacob präsentiert am 12.11.14 in der Moritzbastei drei Geschichten mit Illustrationen von Uta Bettzieche, Christine Brand und Susann Hesselbarth. Zur Premiere mit Ausstellung und Lesung wird herzlich eingeladen am

 

12.November 2014, 20:30

in der Galerie "Barbakane" in der Moritzbastei

Universitätsstraße 9

04109 Leipzig

 

  

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war himmel

Der bei uns im Jahre 2007 erschienene Gedichtband "Streumen" von Ulrike Almut Sandig ist bereits ein Klassiker der zeitgenössischen Lyrikeditionen. Die Autorin wurde für die Texte - die teilweise auch vertont und verfilmt wurden - mehrfach ausgezeichnet, das Buch selbst bekam für die gelungene Gestaltung einen Preis bei der Wahl der schönsten deutschen Bücher. Nun gibt es eine weitere Verfilmung aus "Streumen", die am 18. Oktober 2014 um 21:30 Uhr im Berliner Babylon, im Rahmen des 7. ZEBRA Poetry Film Festivals zu sehen sein wird: "war himmel". Einen Trailer findet man auf der Seite von Ulrike Almut Sandig:  http://ulrike-almut-sandig.de/

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"Kruso" bekommt den Deutschen Buchpreis

Lutz Seilers großer Roman "Kruso" blinkt nun seit einigen Wochen in unserem Fenster, jetzt bekommt der Titel den "Deutschen Buchpreis 2014". Das poetische Hiddenseeabenteuer - auch eines unserer Lieblingsbücher

diesen Herbstes - ist spätestens jetzt kein Geheimtipp mehr und wird in die Welt der Bestseller entlassen.Wir wünschen viel Erfolg!

 

 

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Kerstin Preiwuß liest beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2014 in Klagenfurt

"Restwärme": Kerstin Preiwuß mit ihrem Romandebüt beim Berlin Verlag

Kerstin Preiwuß, Foto: Sascha Kokot
Kerstin Preiwuß, Foto: Sascha Kokot

Unsere Autorin Kerstin Preiwuß liest bei den "Tagen der deutschprachigen Literatur", die vom  02. bis zum 6.Juli 2014 im österreichischen Klagenfurt stattfinden. Höhepunkt hier ist die Vergabe des renommieren Ingeborg-Bachmann-Preises. Nominiert wurde Kerstin Preiwuß mit einem Auszug aus ihrem ersten Roman, der beim Berlin Verlag erscheinen wird.

 

2006 erschien in unserer Edition Wörtersee "Nachricht von neuen Sternen", das Lyrikdebüt von Kerstin Preiwuß, für uns seinerzeit gleichzeitig (mit Ulrike Almut Sandigs "Zunder") der Auftakt für ein neues Reihenformat in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung. Der  Gedichtband wurde viel beachtet, FAZ und ZEIT druckten Auszüge daraus, die Edition Wörtersee erhielt u.a. für dieses Buch eine Auszeichnung bei der Wahl der "schönsten deutschen Bücher". 2012 erschien von Kerstin Preiwuß bei Suhrkamp der Gedichtband "Rede", und nun freuen wir uns auf ihren ersten Roman, der am 14.Juli unter dem Titel "Restwärme" beim Berlin Verlag erscheint.

 

CVB-Autorenseite von Kerstin Preiwuß

                                                           

Autorenseite von Kerstin Preiwuß beim Berlin Verlag

 

Bachmann-Preis

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         

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Carl-Christian Elze in der Literarischen Welt

 

Unser Autor Carl-Christian Elze hat es dieser Tage in die "Literarische Welt" - die äußerst lesenswerte Beilage der samstäglichen "Welt" - geschafft. Gisela Trahms schreibt hier über Pullover, Gottfried Benn, Tiere, holpernde Verse und zehnzeiliges Glück:

 

Ein Stern, der seinen Dichter trägt. Eine Begegnung mit dem Leipziger Dichter Carl-Christian Elze.

 

Bei uns erschien sein Gedichtband "gänge" in der Edition Wörtersee.

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Großer Bahnhof zum Abschied

Diogenes Verlag: Andrea und Wilfried Erler verabschieden sich in den Ruhestand

Edda Striemer, Wilfried und Andrea Erler auf der Frankfurter Buchmesse 1995 // Foto:  © Diogenes Verlag
Edda Striemer, Wilfried und Andrea Erler auf der Frankfurter Buchmesse 1995 // Foto: © Diogenes Verlag

Kaum zu glauben, aber wahr: Unsere Diogenes-Verlagsvertreter Andrea und Wilfried Erler gehen in den Altersruhestand. Am Wochenende wurden sie in der historischen "Schalterhalle" des Leipziger Bayerischen Bahnhofs im Beisein vieler Buchhändler verabschiedet. 1990 war es der Verleger Rudolf C. Bettschart persönlich, der die beiden Leipziger für den Diogenes Verlag als Verlagsvertreter gewinnen konnte. Andrea Erler, die schon zu DDR-Zeiten indirekt für den Verlag tätig war, da sie Druckaufträge aus der Schweiz für Leipziger Betriebe koordinierte, war das damalige Angebot zunächst nicht geheuer. Ihr Argument, daß sie keinen Führerschein besäße, ließ der Diogenes-Verleger jedoch nicht gelten. Er verpflichtete kurzerhand Wilfried Erler, ihren Mann, der nach einer aktiven Fußballerkarriere zuletzt einen ambitionierten DDR-Ligisten trainiert hatte. Perfekt war das neue Erfolgsteam. Schon einige Wochen später rumpelten sie im bücherbeladenen VW Golf über die Straßen des Reisegebietes Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Buchhandelslandschaft der eben verblichenen DDR war seinerzeit völlig im Umbruch begriffen. Taschenbücher von Chandler, Hammett, Highsmith  waren die Diogenes-Türöffner im Osten, ansonsten waren es dann bald Loriot, Dürrenmatts Klassiker und Süskinds "Parfum", die die Auftragsblöcke nach und nach füllten. Die Diogenes-Erfolgsgeschichte - der Verlag wurde nicht zufällig auch von den Buchhändlern sehr oft zum Verlag des Jahres gekürt - beruhte und beruht natürlich auf großartigen Büchern, einer originellen Vermarktung und natürlich auf Mitarbeitern wie den Erlers, die für den Verlag brennen, aber auch die Situation vor Ort genau kennen. So gesehen waren sie auch eine Art Botschafter, zu deren Aufgaben es bei Lesereisen auch gehörte, Autoren wie Donna Leon oder Martin Walker durch ostdeutsche Lande zu begleiten. Nach 24 Jahren nehmen sie nun Abschied. Die langjährige Diogenes-Vertreterin Edda Striemer erweitert ihr Reisegebiet. Wir, die Mitarbeiter der Connewitzer Verlagsbuchhandlung, wünschen Andrea und Wilfried Erler herzlichst alles Gute und hoffen sehr, daß der Diogenes Verlag, bei dem es zuletzt - zumeist alterbezogene - Umbrüche gab, auch in diesen Zeiten sein glückliches Händchen und seine Phantasie behält. Wir Leser und Buchhändler werden es auch in Zukunft danken!

 

Fotos zum Draufklicken:

Bild links: Abschied in der Schalterhalle des Bayerischen Bahnhofs

Bild mitte: (v.l.n.r.) Andrea Erler, Diogenes-Geschäftsführer Stefan Fritsch, Edda Striemer, Wilfried Erler

Bild rechts: Andrea und Wilfried Erler: Sehen so Rentner aus? - Fotos: P. Hinke / CVB

Als unbedingter Lesetipp: Eine der schönsten und unterhaltsamsten Verlagsgeschichten:

Diogenes. Eine illustrierte Verlagschronik mit Bibliographie 1952-2002. Herausgegeben von Daniel Kampa. Mit über 1600 Fotos, Zeichnungen und Faksimilies. 978-3-257-05600-6 / 15,00 Euro

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Solidarität mit Voland & Quist

Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Solidarität mit Voland & Quist beim Wanderhurenwegestreit!
Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Solidarität mit Voland & Quist beim Wanderhurenwegestreit!

Vor einigen Wochen schüttelte die Buch- branche den Kopf über einen Rechtsstreit, in dem der Verlag Droemer Knaur den Leipziger Verlag Voland & Quist wegen des satirischen Buches von Julius Fischer "Die schönsten Wanderwege der Wanderhure" verklagt hatte, da er das Titelrecht seines eigenen Bestsellers "Die Wanderhure" und deren Nachfolgebände verletzt sah. Ein Vorwurf der  Kläger, der Verlag Voland & Quist würde sich mit seinem Buch „in höchstem Maße respektloser und ignoranter“ Weise über das „traurige Schicksal der Wanderhuren im Mittelalter“ lustig machen, fiel eigentlich selbst glatt in das Spaßfach, doch der in Leipzig einst als Dampfbuchbinderei gegründete Großverlag meinte es sehr ernst und bewies wenig Fingerspitzengefühl in einer Sache, die man mit etwas freundlichem Willen zur Leipziger Buchmesse bei einem Bier hätte klären können.

Das LG Düsseldorf gab bekanntlicherweise Droemer Knaur Recht, nun geht  Voland & Quist in Einspruch gegen das verhängte Urteil. Voland & Quist hält den Titel aufgrund der grundgesetzlich garantierten Satirefreiheit nach wie vor für zulässig. Anders das LG Düsseldorf, dass im Urteil vom 27.3.2014 der Argumentation von Droemer Knaur folgte und vor dem Hintergrund der besonderen Bekanntheit der – zum Teil verfilmten – Wanderhuren-Reihe die Eigentumsinteressen des Beststeller-Verlags für wichtiger als die Kunstfreiheit hält. Leif Greinus und Sebastian Wolter von Voland & Quist: „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es die Möglichkeit geben muss, kommerziellen Erfolg auch in Buchtiteln zu parodieren. Unser Buchtitel ist durch die grundgesetzlich garantierte Kunstfreiheit gedeckt. Außerdem haben den Titel ‚Die Wanderhure’ jedenfalls nicht die Autoren Iny Lorentz erfunden. Schon im Jahr 1759 erschien in Italien ein Buch mit dem Titel ‚La Puttana Errante’. Auf Deutsch heißt das ‚Die Wanderhure’. Nachdem uns das bisherige Verfahren bereits 13.000 Euro gekostet hat, brauchen wir Unterstützung bei der Finanzierung der Berufung. Für einen kleinen Verlag sind solche Summen nicht einfach zu stemmen. Deshalb setzen wir auf die Hilfe unserer Community." Die nächste Instanz wird wohl zusätzliche Kosten in Höhe von ca. 12.500 Euro verursachen, die zusätzlichen Kosten sollen durch eine Crowdfunding-Kampagne auf Startnext finanziert werden, zahlreiche Kollegen aus der Buchbranche, befreundete Autoren und Leser und auch wir werden Voland & Quist unterstützen.

Weitere Infos zur Spendenkampagne ab 14.04.2014 unter www.startnext.de/wanderhurenstreit.

 

Nachtrag vom 22.04.2014: Bereits nach 4 Tagen, am 18.04.2014, wurde die angestrebte Summe

Summe von 12.000,00 Euro erreicht!


 

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Wir in "Novum" und im Kurt Wolff Katalog

Soeben erschienen: Eine neue, in Leinen gebundene Ausgabe der Zeitschrift novum (11/2013, erhältlich im Zeitschriftenhandel) mit dem Schwerpunkt Buchgestaltung. Sie enthält auch auch einen Beitrag ("Aus Liebe zum Buch") über unsere Produktionen, die wir ja gern im Leipziger Umfeld realisiert sehen.

Außerdem neu und - solange der Vorrat reicht - in unseren Geschäften gratis zu haben: Der neue, schöne Katalog 2013/2014 der Kurt Wolff Stiftung, in dem sich die wichtigsten unabhängigen Verlage vorstellen. Ein Kriterium der diesjährigen Ausgabe waren "Lieblingsbücher" des eigenen Hauses. "Es geht um das Buch!"

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Die Kurt Wolff Woche

Eine Woche zu Ehren Kurt Wollfs
Eine Woche zu Ehren Kurt Wollfs

Im Jubiläumsjahr 2013 erinnert die Leipziger Buchwissenschaft mit einer Lesungsreihe an den vor 100 Jahren in Leipzig gegründeten Kurt Wolff Verlag. Anlässlich des 50. Todestages des Verlegers finden ab dem 21. Oktober an wechselnden Orten vier Veranstaltungen und Lesungen statt. Im Mittelpunkt steht dabei die bekannte Reihe „Der Jüngste Tag“, in der so berühmte Autoren wie Franz Kafka, Georg Trakl und Eugen Roth ihr Debüt feiern konnten.

 

Montag, 21.10.2013, 19 Uhr KÖ - Café Könntemann, Hainstraße 17-19, 04109 Leipzig

"Der Jüngste Tag I. Eine Erinnerung an Kurt Wolff zum Todestag des Verlegers am 21.10.1963. Vernissage und Präsentation der digitalen Verlagsausstellung nebst studentischer Lesung morbider Texte."

 

Mittwoch, 23.10.2013, 17 Uhr Haus des Buches, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig

"Der Jüngste Tag II. Verlagsgeschichtliche Führung und Einführung von Prof. Klaus Schumann mit anschließender studentischer Lesung erotischer Texte aus dem Gründungsjahr des Kurt Wolff-Verlags 1913."

 

Donnerstag, 24.10.2013, 18.30 Uhr Commerzbank, Thomaskirchhof 22, 04109 Leipzig

"Der jüngste Tag III. Hommage an Napoleon und den Leipziger Autor Carl Sternheim."

 

Samstag, 26.10.2013, 14 Uhr Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Schuhmachergäßchen 4, 04109 Leipzig

"Der jüngste Tag IV. Debuts Expressionistischer Lyrik zu Krieg und Revolution Siegfried Lokatis liest Texte von Georg Trakl, Ludwig Rubiner, Iwan Goll, Otfried Krzyzanowski, Eugen Roth und Ernst Toller."  

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Literaturnobelpreis an Alice Munro

Alice-Munro-Bücher freuen sich auf Leser
Alice-Munro-Bücher freuen sich auf Leser

Nein, nicht Haruki Murakami, nicht Andreas Reimann, nicht Elmar Schenkel und auch nicht Bob Dylan: Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an Alice Munro, die kanadische Meisterin der Kurzgeschichte. Eine gute Wahl wie wir finden! Einige letzte deutsche Fischer-Ausgaben warten noch in unserem Taschenbuchalphabet auf neue Besitzer, der Verlag druckt erfahrungsgemäß aber auch freudig und schnell nach.

 

 

 

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Schöne neue Bücherwelt

Der Herbst kommt langsam aber bestimmt und mit ihm viele neue Bücher: Neben den schon gehuldigten neuen Titeln von Clemens Meyer sind in den letzten Tagen in unseren Buchhandlungen im Specks Hof und im Wörtersee Novitäten u.a. von Kathrin Aehnlich, Sibylle Berg, T.C. Boyle, Alex Capus, Thomas Glavinic, Daniel Kehlmann, Hans Pleschinski, Peter Stamm, Uwe Timm, Leon de Winter und Urs Widmer eingetroffen.

Und es gibt natürlich auch jede Menge Bücher bislang unbekannter Autoren, jetzt ist die Zeit des Entdeckens. Und ab sofort besprechen wir auch regelmäßig Lieblingsbücher unter der gleich- namigen Rubrik, zuerst Kathrin Aehnlichs "Wenn die Wale an Land gehen".

 

 

 

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Meyermania!

»Im Stein« und »Turboprop«: Werke vom Meister. Nicht der Schuh, der lag mal Samstagmorgen vorm Laden, rechtmäßige Besitzer bitte melden!
»Im Stein« und »Turboprop«: Werke vom Meister. Nicht der Schuh, der lag mal Samstagmorgen vorm Laden, rechtmäßige Besitzer bitte melden!

Nun ist bei S.Fischer »Im Stein« erschienen, der zweite Roman von Clemens Meyer, und geht ab wie eine Rakete. Das deutsche Feuilleton scheint das Buch zu lieben, und heute blickte der Autor gar wie David Bowie vom Titelblatt unserer städtischen Volkszeitung. Wer wissen möchte, wie die Geschichte begann, der sollte in Christoph Graebels und Claudius Nießens Anthologie »Turboprop – Beste Stories« aus dem Jahre 2008 schauen. Hier versammeln sich neben Clemens Meyer u.a. Paul Brodowsky, Guy Helminger, Tobias Hülswitt, Sasa Stanisic, Joachim Schmidt, Anke Stelling mit Kurzgeschichten. Clemens Meyers Beitrag heißt »Ich möchte ein Pferd, irgendwann mal« und war ein erster Baustein des neuen Romans.

 

Tourdaten von Clemens Meyer: hier