Buchorte begegnen uns überall: Beim Ausliefern mit dem Fahrrad in der großen Stadt, im Urlaub bei einem Strandspaziergang oder in einem Park. Es sind Orte, an denen wir oft unbemerkt vorübergehen, doch Entdecken lohnt sich!

Buchort-Tipp: hochroth zu Gast im Wörtersee

Als Buchhandlung mit literarischem Schwerpunkt liegt unser Interesse auch immer wieder auf kleineren Verlagshäuser, die oft mit wenig Mitteln viele schöne Bücher herbeizaubern. Einer dieser kleinen Verlage heißt hochroth und er trägt neben den Verlagsorten Berlin, Bielefeld, Budapest, Paris, Wien, Wiesenburg auch Leipzig im Impressum.

Der hochroth Verlag versteht sich als Modellprojekt zur alternativen Verlagsszene. Da in den letzten Jahren viele wichtige Lyrikreihen größerer Verlage eingestellt wurden, will er alternative Arten des Publizierens ausprobieren und weitere Verlagsinitiativen anregen. Im Gegensatz zur verbreiteten Tendenz, Gedichte online zu veröffentlichen, setzt hochroth also in klassischer Weise auf „Bücher zum Anfassen“. Der Verlag geht dabei neue Wege in der Produktion und im Vertrieb. So werden die Bücher in einer Mischung aus handgemachter und professioneller Fertigung hergestellt und weitgehend über den Direktvertrieb (Bücherstände, Bauchladen) verkauft. Die Auflagen werden flexibel der Nachfrage angepasst, die einzelnen Bände erhalten deshalb eine laufende Nummer. Verlegt werden junge Autoren, aber auch Klassiker, die in Vergessenheit geraten sind. Die Leipziger Dependance besteht seit 2012 und legt ihren Schwerpunkt auf Kurzprosa, Essays zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen sowie fremdsprachige Lyrik. Dabei kommen sowohl junge zeitgenössische Autoren als auch literarische Wiederentdeckungen zu Wort. - hochroth-Bücher kann man momentan bei uns auf einem separaten Tisch im Wörtersee bewundern, die schönen, meist schwarz gewandeten, bibliophilen Bändchen kosten jeweils 8 Euro.

 

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Buchort-Tipp: Boltenhagen hat wohl die kleinste deutsche Buchhandlung

Auch Buchhändler machen manchmal Urlaub. Und nach was halten sie Ausschau?: Natürlich nach Büchern und Buchorten! Boltenhagen zum Beispiel hat nicht nur einen wunderbaren Ostseestrand, sondern auch die angeblich kleinste Buchhandlung Deutschlands. Gleich an der Seebrücke gelegen, findet man  "Buch im Kurpark", knapp 10 qm groß, ab 3 Kunden wird es schon recht eng. Neben farbenfroher Kunst und schönen Postkarten sieht man hier neben Bestsellern auch Titel, die bei großen Buchhandlungen oft nicht im Regal stehen. Sachbücher des Links Verlages sind ebenfalls zu finden wie die roten Saltos von Klaus Wagenbach. Es gibt Kaffee, einen richtigen Buchhändler und natürlich Bücher aus dem angeschlossenen Boltenhagen-Verlag. Also, beim nächsten Badeurlaub muß man wieder hin! P.S.: Kennst jemand eine noch kleinere Buchhandlung in Deutschland?

Buchort-Tipp: Mühlbeck-Friedersdorf

Blumen im Buchdorf, gesehen am "Bücher-Consum" in Mühlbeck-Friedersdorf/ Foto: Peter Hinke
Blumen im Buchdorf, gesehen am "Bücher-Consum" in Mühlbeck-Friedersdorf/ Foto: Peter Hinke

Mühlbeck-Friedersdorf ist ein dörflicher Ort in der Nähe von Bitterfeld, gelegen nah am Wasser, eingebettet in die Seenlandschaft der Goitzsche-Region. Man kann hier Wandern und Radfahren und  an diesem Buchort, welcher walisische und belgische Vorbilder hat, acht Buchläden mit insgesamt 400.000 Büchern bewundern.

 

Alles, was man benötigt ist Zeit. - Unser Tipp: Über dem "Bücher-Consum" von Karin Dehne kann man sogar nächtigen!.

 

http://www.buchdorf-info.de/

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Buchort-Tipp: Auf der Suche nach dem Frühling

Wo ist denn nun der Frühling? - Beim Bücherausliefern mit dem Fahrrad hab ich ihn im Hof der Leipziger Universitätsbibliothek gestreift. Dort stehen wunderbare alte Bäume mit singenden Vögeln und steinerne Damen, die als Figurengruppe "Ruhm und Wahrheit erringt der Suchende" einst auf dem Dachsims über dem Eingang der Albertina wachten. Dort wurden sie  später durch eine Kopie ersetzt, aber das Original im schönen Unihof sollte man in jedem Fall einmal besuchen.

Der Bildhauer Joseph Kassack schuf übrigens 1889/90 dieses Kunstwerk, er ertrank noch im gleichen Jahr, knapp 40-jährig, bei einer Bootsfahrt auf dem Berliner Wannsee. / P.H.

 

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Buchort-Tipp: Bücher für freche Kinder und mutige Eltern

Wilder Zwerg vor der Leipziger Klett-Villa
Wilder Zwerg vor der Leipziger Klett-Villa

Bücher zu machen, in denen Laufradfahrerinnen vom Laster erfasst und Kindergärtnerinnen ins Schwimmbad geschubst werden, der Hagen im Sarg getragen wird, das muss man sich erst mal trauen. Mutig sein und provokant ist für Monika Osberghaus vom Klett Kinderbuchverlag  Programm. Seit 2008 führt Sie den Verlag in Leipzig, und das sehr erfolgreich. Sie hat eine Nische erobert, mit Büchern, die die Welt nicht nur niedlich und nett zeichnen, sondern so drastisch und frech, wie das Leben eben auch sein kann. Kindern macht das viel Spaß, zu sehen, daß man nicht alleine mit dem Bedürfnis ist, mal über die Stränge zu schlagen. Für Eltern ist es eine Gratwanderung. Jeder möchte natürlich ein Kind, das sich benimmt und bitte und danke sagt, aber diese Modelle werden selten geliefert. Gerade die Tabuzonen der Erwachsenen werden von Kindern gerne ausgetestet, mal Kacke sagen und jemand vom Lieblingsbobbycar schubsen, die Erbsen unter den Tisch schaufeln. Gibt’s hier alles, prima, um neuen Quatsch zu lernen, aber auch viel Wissenswertes, zum Beispiel, wie man sein Lieblingsbobbycar vom gemeinen Richard ohne Gewalt zurückerobert!

 

 

Bücher aus dem Klett Kinderbuchverlag können Sie gerne in unserer Buchhandlung Wörtersee testlesen.

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