Reinhard Krehl (*1965) studierte 1988-94 an der Universität GH Kassel Landschaftsplanung und Spaziergangswissenschaft bei Prof. Lucius Burckhardt. 1998 gründete er zusammen mit K. Heinecke/B.Weisshaar die Künstlergruppe alias-Atelier für Spaziergangsforschung. In seiner künstlerische Arbeit beschäftigt er sich zumeist mit der Natur und Pflanzen und den Ordnungssystemen, die den Erfahrungsprozessen zugrunde liegen. Spaziergänge zur Landschaftswahrnehmung und Installationen in Tagebauen führten ihn ans Bauhaus Dessau. 2000 erhielt er mit alias den Melitta Förderpreis für Bildende Kunst. 2002 erschien auf arte/ZDF in der Serie „Neue Gartenkunst“ die Dokumentation „Die Gärten des Atelier alias“ von Christoph Schuch. Seit 2001 lebt er in Leipzig. Dort war er Mitbegründer der Plattform „niko31“ ein Zusammenschluss von Künstlern, Architekten, Planern und Soziologen. Kunst mit Planungsprozessen zu verbinden und künstl. Experimente im Alltag und öffentlichen Raum sind deren Schwerpunkte. 2006 kuratierte er mit K. Heinecke das Kunstprogramm zur Landesgartenschau in Oschatz/Sachsen. Sein Rescue Centre in der Ausstellung „Survival Kit 2“ in Riga 2010 oder sein Projekt „Das Safranfeld – eine Blütenspekulation“ in Düsseldorf 2014 zeigen die Verbindung von Kunst und Alltag, Natur und Planung exemplarisch.
Seine Wildblumenmischungen „Leipziger Mischung“ (seit 2011) und „Lucas Cranach Blumenmischung“ (2015) sind ästhetische Kunst-Experimente für den privaten und öffentlichen Stadtraum. Das Gravenhorster Kräuterbuch (Connewitzer Verlagsbuchhandlung /2017) oder seine neuesten Heudrucke (2020) sind sehr reduzierte und poetische Naturbeobachtungen die durch ihre spezielle Drucktechnik scheinbar einfach, klar und bestechend Pflanzen wiedergeben und dennoch große Fragen zu Ordnung und Erkenntnis eröffnen. Sein Werk ist vielfach mit Stipendien und Preisen ausgezeichnet und international beachtet