29.10., CAFÈ MAÎTRE: EINLADUNG ZUR BUCHPREMIERE ANDREAS REIMANN: DAS GROSSE SONETTARIUM

 

Ein Vierteljahrhundert nach der Veröffentlichung der Sammlung "DAS SONETTARIUM" in unserem Verlag erscheint als Band 5 der Andreas-Reimann-Werkausgabe nun "DAS GROSSE SONETTARIUM". Die mit gut einhundertfünfzig Texten repräsentative Auswahl aus dem Sonett-Werk des Dichters von 1975 bis 2019 ist das außergewöhnliche Beispiel einer lebenslangen Beschäftigung mit einer zur Disziplin zwingenden Form, die freilich trotz ihrer Strenge auch heiterste Inhalte aufzunehmen vermag.  

 

Reimann, Andreas :   Das große Sonettarium.  1975-2019 . Werke   # 5,  184 Seiten, schön gebunden, mit Schutzumschlag, 22,00 Euro  
978-3-937799-93-3 / Ein Buch der Connewitzer Verlagsbuchhandlung


 

DAS SONETTARIUM

Der worte sind genug verwechselt. Schaut:
auf der gebleckten zunge der belag
ist nicht des tabaks teerner niederschlag:
ich hab nur ums verrecken gut gekaut,


was sprache hieß, damit ich nur die sätze,
wie ich sie meinte, durch die zähne ließ
und wörter hatte, frei von presse-krätze,
und nichts verhieß, und nicht den gries-schlamm pries.

Und dennoch: sonne, großgeblüht, die nächtlich
herüberspiegelt! Dies hinwiederum
zu leugnen schamhaft, wäre selbstverächtlich... -

Komm auf ein wort in sonettarium!

Und was dir drin mißfällt, mein freund: bewein's!
Ansonsten: allen alles. Keinem keins.

 
Die BUCHPREMIERE findet am 29.10.2019, 20.00 Uhr im Leipziger CAFÈ MAÎTRE, Karl-Liebknecht-Str. 62 statt. / Musikalische Begleitung: MARTIN HOEPFNER (Gitarre) / KOMMET ZUHAUF!

"...sämtliche Sonette des großen Dichters, Ihnen sind die Zeiten anzumerken, die wechselnden Gründe für Dringlichkeit. "Beethovenstraße zwei a" formt das Vermessen der Zelle, die Extreme der Haft, in 14 Zeilen, die Reimann nie Korsett sind, sondern ein Spielfeld, das der Beobachter betritt und der Handelnde verlässt. Die Lesenden fahren fort mit einer Idee, Ausgangspunkte sind Reisen, Nator, Freunde, Liebschaften, Musik, Leipzig - Heimat im tieferen Sinn. (...) Andreas Reimann entfaltet hier die Kunst in Schönheit. Die ihre aäußere Entsprechung findet in André Göhlichs Gestaltung des Bandes. Und letztlich fürht doch alles in die Zeile "Ach, wüßt ich, ob, was war, schon zukunfst war..." / Janina Fleischer in der Leipziger Volkszeitung

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